Litchi ist eine iOS und Android App zur Steuerung von DJI Coptern. Sie unterstützt sowohl die Mavic, Phantom als auch die Inspire Serie von DJI. Litchi zeigt wie auch die DJI Go App die entsprechenden Flugparameter und Live Video des Copters an und es lassen sich die wichtigsten Einstellungen des Copters anpassen. Zur Steuerung des Copters mit Litchi wird diese einfach anstelle der DJI Go App bei der Verbindung mit dem Copter gestartet. Nach der erfolgreichen Verbindung stehen unterschiedliche Flugmodi zur Verfügung. Die meisten Modi sind bereits aus der DJI Go App bekannt.
Im FPV Modus lässt sich der Copter frei steuern und es lassen sich manuelle Foto- und Videoaufnahmen erstellen. Wer eine VR Brille besitzt, kann hier entsprechend in den Virtual Reality Modus umschschalten.
Mit dem Orbit Modus lässt man den Copter automatisch um einen POI kreisen um so flüssige und professionell wirkende Videoaufnahmen zu erstellen.
Im Panorama Modus lassen sich horizontale oder vertikale sowie sphärische Panoramen erstellen. Im Gegensatz zur DJI Go App hat man hierbei noch weitere Einstellmöglichkeiten und kann so beispielsweise die gewünschte Höhe und Breite des Panoramas definieren.
Im Track Modus lassen sich bewegende Objekte und Personen im Kamerafokus halten. Bei bewegenden Objekten folgt der Copter diesen auf Wunsch automatisch. Hierzu wird das gewünschte Objekt im Videofeed von Litchi angeklickt. Die App markiert dann das erkannte Objekt.
Der Focus Modus dient dazu, die Kamera des Copters auf einen POI zu richten, während man den Copter manuell steuert. Die Rotation und Gimbal Stellung wird dann automatisch immer auf den gewählten Punkt angepasst, während man um diesen herumfliegt.
Beim Follow Modus, welcher zur Zeit nur auf Android Geräten zur Verfügung steht, kann der Copter den Bewegungen eines Objekts folgen. Dies ist normalerweise das Smartphone, welches mit dem Copter verbunden ist oder ein zweites Gerät auf welchem die Litchi Magic Leash App läuft. Litchi nutzt dann die entsprechende GPS Position des Gerätes um die Position zu bestimmen.
Die obigen Funktionen sind mehr oder weniger ähnlich auch in der DJI Go App verfügbar. Die Hauptstärke von Litchi ist jedoch der Waypoint Modus. In diesem Modus lässt sich die Flugroute bereits vor dem Start festlegen. Hierzu werden in der App auf der Karte entsprechende Wegpunkte und POIs gesetzt. Bei jedem Wegpunkt lässt sich die Höhe und die Ausrichtung der Kamera festlegen. So lässt sich beispielsweise ein Gebäude oder Sehenswürdigkeit in einer festgelegten Route umfliegen, während die Kamera automatisch auf das gewünschte Objekt gerichtet bleibt. Es lassen sich auch mehrere POIs definieren um während dem Flug die Sicht automatisch auf einen anderen POI zu wechseln. Damit lassen sich besonders weiche Übergänge bei Videoaufnahmen erstellen. Die Fluggeschwindigkeit zwischen den Wegpunkten lässt sich frei einstellen. Auch kann hier bei jedem Punkt definiert werden ob der Copter eine gewisse Zeit stehen bleibt oder die Kamera auslösen soll bevor er zum nächsten Wegpunkt fliegt. Hat man die gewünschte Route erfasst, sieht man sofort die benötigte Flugzeit und die Gesamtstrecke der Route. Nach dem Abfliegen der Route kann der Copter auf Wunsch automatisch zum Startpunkt zurückkehren. Geplante Routen lassen sich für spätere Wiederverwendung abspeichern und mit dem eigenen Konto synchronisieren. Routen lassen sich auch über den Mission Hub auf der Webseite von Litchi oder in Google Earth erstellen. Danach können diese synchronisiert und in der App aufgerufen werden. Man hat auch die Möglichkeit, eigene Routen mit anderen Nutzern zu teilen.
Der Waypoint Modus von Litchi ist ein sehr praktisches Werkzeug um beeindruckende Aufnahmen zu erstellen. Bei der Planung einer Route sollte man sich vergewissern dass sich keine Hindernisse wie Bäume oder Stromleitungen im Weg befinden. Man sollte vor dem Flug deshalb die Umgebung vor Ort genaustens erkunden. Auch ist es wichtig abzuschätzen, wie weit weg und wohin der Copter fliegen wird. Was auf dem Display des Smartphones nach einer kurzen Route aussieht, kann dann in der Realität schnell dazu führen, dass der Copter plötzlich viel weiter entfernt ist als gedacht. Da man hierzulande nur auf Sicht fliegen darf, sollte man hierbei besonders vorsichtig sein. Bei meinem ersten Versuch mit Litchi stieg mein Puls zeitweise ziemlich an als sich meine Mavic Air immer weiter entfernte. Sie war zwar noch in Sichtweite und ich hatte den Controller in den Händen aber es braucht doch etwas Vertrauen in die Technik wenn sich der Copter alleine auf den Weg macht.
Vor dem Start der Mission sollten wie auch in der DJI Go App sämtliche Einstellungen wie etwa Return to Home Höhe oder das Verhalten bei Verbindungsabbruch geprüft werden. Sollte der Kompass des Copters eine Kalibrierung benötigen, erscheint ebenfalls eine entsprechende Meldung in der Litchi App. Ist man bereit für den Start, genügt ein Klick auf die Play Taste und der Copter startet seine Route automatisch. Falls man während einer Mission in die Steuerung eingreifen muss, weil beispielsweise ein unvorhergesehenes Hindernis im Wege steht, kann der Copter mit der Fernbedienung in den Sportmodus versetzt werden. Die Mission wird dann unterbrochen und der Copter lässt sich wieder manuell steuern. Die Pause Taste auf der Fernbedienung hingegen ist wirkungslos. Dies sollte man stets im Hinterkopf behalten.
Während man mit Litchi fliegt, werden die Flugaufzeichnungen nicht mit dem DJI Profil synchronisiert. Stattdessen kann man seine Flugdaten zu Airdata UAV hochladen um entsprechende Statistiken zu erhalten.
Litchi ist zwar nicht ganz günstig aber ermöglicht beeindruckende Möglichkeiten besonders für Videoaufnahmen. Man sollte sich jedoch vor dem Flug Zeit nehmen, die App genau zu studieren und sich damit auseinanderzusetzen. Denn sollte es während dem Flug mit Litchi zu Problemen oder gar zu einem Absturz des Copters kommen, kann DJI allenfalls einen Garantieanspruch ablehnen da die App nicht vom Copterhersteller selbst kommt.
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